Der andauernde Kampf mit der Säure!

Da wir in der Werkstatt in Roofensee aufgrund der schädlichen Dämpfe nicht wie in der Uni mit Salpetersäure arbeiten wollten, musste eine Alternative her. Eisen-III-chlorid ist das gängige Ätzmittel, das ich aber nur aus Büchern kannte. In der „Bibel“ – Tiefdruck von G. Birkhofer – wird geschrieben, dass sich Eisen-III-chlorid mit Zink nicht gut für die Aquatinta – meine Lieblingstechnik – eignet. In dem Buch Drucktechniken von B. Grabowski und B. Fick las ich von der Edinburgh-Ätze für Zink; Eisen-III-chlorid mit Zitronensäure, mit unschädlicher Gasbildung. 

Also habe ich diese ausprobiert und zunächst schien alles gut zu funktionieren. Jedoch bekam ich mit der Aquatinta einfach kein tiefes Schwarz hin, da sich das Korn, egal ob Asphaltstaub oder Kolophonium, immer nach 3-4 Minuten Ätzzeit immer mehr löste. Mal funktionierte es besser, mal schlechter, aber ein wirklich tiefes Schwarz war nicht hinzubekommen. Die helleren Grauabstufungen gelangen immer sehr gut und mit dem feinen Asphaltstaub auch sehr genau abgegrenzt an den Kanten (Calamare Zustand 1).

Auch konnte ich beobachten, dass bei der Strichätzung der Asphaltlack bei längeren Ätzzeiten neben den Linien immer leicht abplatze. Die Edinburgh-Ätze schien nicht so sehr in die Tiefe, sondern mehr in die Breite zu ätzen und so die Körner der Aquatinta immer sehr schnell zu unterätzen (Qualle-Aufgebrochen).

Calamare-Zustand 1

Qualle-Aufgebrochen

Qualle-Auschnitt- Schwach

Qualle-Auschnitt- Schwach

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